Der letzte Schliff für meine Gemälde
Wenn ich ein neues Bild gemalt habe, findet man dieses erst nur zum Vorbestellen auf meiner Webseite. Woran liegt das?
Die meisten meiner Werke male ich mit Ölfarben. Das besondere an diesen Farben ist, dass sie neben ihrer tiefen Farbwirkung sehr langsam trocknen. Das kann ich mir beim Malen zunutze machen und damit schöne Effekte erzielen.
Bis ein Ölgemälde jedoch richtig durchgetrocknet ist, kann es je nach Farbauftrag mehrere Monat dauern.
Sowohl meine Öl- wie auch meine Acrylgemälde behandle ich nach der abgeschlossenen Trocknung mit einem Schlussfirnis. Bei einem Acrylgemälde kann ich das am Tag nach der Fertigstellung machen, bei einem Ölgemälde warte ich dafür ein halbes Jahr.
Was ist Firnis überhaupt?
Firnis ist ein versiegelnder Schutzüberzug, der auf Gemälde aufgetragen wird, um die Oberfläche zu schützen und die Farben zu intensivieren. Er besteht meist aus einem transparenten Harz oder Öl, das in einem Lösungsmittel gelöst ist. Er wird üblicherweise als abschließende Schicht auf ein Gemälde aufgetragen, nachdem die Farben vollständig getrocknet sind sorgt für den langfristigen Schutz von Gemälden.
Es gibt verschiedene Arten von Firnissen.
Das eine ist ein Zwischenfirnis, den man schon früher auftragen kann, aber nicht die gleiche Wirkung erzielt wie ein Schlussfirnis. Der Zwischenfirnis schützt das Gemälde zwar etwas und vereinheitlicht den Glanz, aber er lässt die Farben bis zur vollständigen Trocknung auch noch etwas „atmen“.
Diesen Firnis nutze ich, wenn ich meine Ölgemälde vor Abschluss der Trocknungszeit zum Beispiel mit auf eine Ausstellung nehme.
Der Schlussfirnis selber ist eine durchsichtige Schutzschicht, der das Gemälde versiegelt. So sind die Farben lange geschützt und verbleichen nicht über die Zeit.
Prinzipiell kann man Unterscheiden zwischen welchen zum Aufsprühen und welche zum Verstreichen. Auch bei der Art des Glanzes gibt es einige Unterschiede zwischen verschienen Firnissen. Üblich sieht man glänzende, matte oder seidenmatte Varianten.
Warum firnisse ich meine Gemälde?
Das Firnissen hat einige Vorteile und sorgt vor allem für einen langen Halt des Gemäldes. Zusätzlich aber auch:
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Schutz
Der Firnis schützt das Gemälde vor äußeren Einflüssen wie Staub, Schmutz, Feuchtigkeit und UV-Strahlung. Insbesondere UV-Strahlen können über die Jahre die Farben von Gemälden ausbleichen.
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Farbtiefe
Durch den Auftrag eines Firnisses werden die Farben intensiviert. Die Firnisschicht bringt die Farben zum Strahlen, ähnlich wie Wasser die Farben von Steinen verstärkt, die in einem Bachbett liegen. Insbesondere dunkle Farben kommen so gut zur Geltung.
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Vereinheitlichung des Glanzes
Besonders bei der Ölmalerei kann es vorkommen, dass verschiedene Farben unterschiedlich stark glänzen. Der Firnis sorgt für einen gleichmäßigen Glanz.
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Restaurationsfreundlichkeit
Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Firnis das Gemälde restaurationsfreundlicher macht. Sollte ein Werk nach vielen Jahrzehnten gereinigt oder restauriert werden müssen, kann der Firnis entfernt und erneuert werden, ohne die Farbschicht zu beschädigen. So bleibt ein Gemälde für Generationen erhalten.
Firnis auf das Gemälde auftragen
Ich persönlich wähle gerne einen seidenmatten und flüssigen Firnis, den ich per Pinsel auftrage.
Dafür reinige ich das Gemälde zuerst von Staub, lege es flach in einen gut belüfteten Raum und verteile dann mit einem nicht haarenden Pinsel die durchsichtige Flüssigkeit ganz gleichmäßig auf dem gesamten Gemälde.
Am nächsten Tag ist der Firnis vollständig getrocknet und das Gemälde bereit, um in sein neues Zuhause einzuziehen.
Danke an alle, die sich nicht von der Wartezeit abschrecken lassen und meine Gemälde schon im Vorfeld reservieren!